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Artenschutz für eine Bude.

Unscheinbar hockt sie geduckt am Rande einer viel befahrenen Straße. Sockel, Wände und Eckstreben sind gelb gestrichen, im oberen Teil sind links und rechts zwei Flächen weiß abgesetzt; rundum laufend ist ein schmaler Tresen angebracht. Gegen das Wetter schützt ein Flachdach, erweitert für die Kundinnen und Kunden durch eine orangene Markise. Die Grundfläche beträgt vielleicht drei mal vier Meter. Zum Gehweg hin öffnet sich das kleine Gebäude durch eine schmale Fensterfront. Die einfachen Scheiben können zur Seite geschoben werden, um die Kunden zu begrüßen, um Bestellungen entgegenzunehmen.

Und vor den Scheiben stehen sie, die Handwerker, die Nachbarn, die Schülerinnen und Schüler, die Omis und Opis. Und dort riecht man dann die Objekte der Begierde: Pommes, pur oder rot und weiß; und Wurst, ob Brat ob Curry, ob mit oder ohne Darm, ob mit oder ohne Brötchen. Ein kurzer Stopp ist immer drin, hier an der Ecke Jungfernheideweg und Mäckeritzstraße in Siemensstadt. Zur Freude mancher Stopper ist auch der Kühlschrank gut gefüllt mit Schultheis und Kindl. Cola gibt’s auch, aber nur widerwillig. Sie ist eine Institution, die kleine Bude, eigentlich müsste man sie unter Artenschutz stellen. 

 

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